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Von der Physiotherapie zur Osteopathie

2020 schloss Guillaume Delalay sein Studium der Physiotherapie erfolgreich ab. Er wurde als erster Student in die von der HEdS-FR entwickelte Passerelle Physiotherapie-Osteopathie aufgenommen.

Sie sind frisch diplomiert und wollen gleich mit einer Osteopathie-Ausbildung weitermachen. Warum?
Ich habe auf hohem Niveau Hockey gespielt und mochte die Physiotherapie- und Osteopathie-Sitzungen sehr. Ich habe mich für ein Studium der Physiotherapie in Leukerbad entschieden, aber die Osteopathie hat mich schon immer interessiert, vor allem wegen ihres holistischen Ansatzes. Und Erstversorger zu sein ist auch etwas ganz anderes. Als die HEdS-FR im Jahr 2020 die Passerelle Physiotherapie-Osteopathie geschaffen hat, war dies eine gute Gelegenheit für mich. Ich konnte 40 % als Physiotherapeut in einer Praxis arbeiten, um daneben diese Ausbildung zu absolvieren. Also habe ich mich zur Zulassungsprüfung angemeldet und diese bestanden.

Worin liegen die grössten Herausforderungen dieser Ausbildung und wie sieht Ihr Alltag aus?
Hier ist das Studentenleben ganz anders als bei meiner ersten Ausbildung. Die grösste Herausforderung ist die Organisation: Ich wohne in Sitten, wo ich nach wie vor in Teilzeit in einer Physiotherapie-Praxis arbeite. Es gilt also, Unterricht, Selbststudium und Erwerbstätigkeit unter einen Hut zu bringen. Dank meinem Bachelorabschluss FH in Physiotherapie wurde mir ein Grossteil der Kurse des ersten Jahres anerkannt und daher erlassen. Somit profitiere ich von einem personalisierten Studienprogramm. Was mir besonders gut gefällt, ist Neues zu lernen. Selbst gewisse Themengebiete, die Teil der Physiotherapie-Ausbildung sind, werden hier anders betrachtet. Auch sehr interessant finde ich die Aspekte in Bezug auf die Ausschlussdiagnose, denn damit befassen wir uns als Physiotherapeuten weniger, weil wir keine Erstversorger sind. Letztendlich ergänzen sich die beiden Ausbildungen gut.

Und was sind die grössten Schwierigkeiten?
Ich denke, dass diese Ausbildung ursprünglich nicht dafür vorgesehen war, berufsbegleitend absolviert zu werden. Es braucht daher viel Flexibilität, um alles unter einen Hut zu bringen. Die grösste Schwierigkeit besteht aber bestimmt darin, über die ganzen fünf Studienjahre hinweg motiviert zu bleiben. Ich weiss jedoch, was ich für meine berufliche Zukunft dazugewinne und weshalb ich mich dieser Herausforderung stelle, darum will ich meine Ausbildung zum Osteopathen auf jeden Fall abschliessen.