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Schulung zur Durchführung einer neuen Impfung

Anfang 2021 führte die Hochschule für Gesundheit Freiburg (HEdS-FR) ihren Einsatz zur Bekämpfung des Coronavirus fort und entwickelte eine spezifische Schulung für Impfbeauftragte der kantonalen COVID-19-Impfzentren. Damit leistete sie einen Beitrag zu einer Aufgabe der öffentlichen Gesundheit.

Anfang 2021 entwickelte die HEdS-FR eine spezifische Schulung zur Durchführung von COVID-19-Impfungen sowie ein technisches Protokoll, das auf die Besonderheiten der Impfung gegen das Coronavirus ausgerichtet war. Im Verlauf des Jahres wurden rund 20 Schulungseinheiten durchgeführt und etwa 100 Personen erhielten die Bewilligung zur Durchführung von COVID-19-Impfungen in den beiden Freiburger Impfzentren und im Rahmen der mobilen Teams. Die Schulung betraf die in der Schweiz zugelassenen Impfstoffe, das heisst jene von Pfizer und Moderna sowie später auch Janssen.

«Die grösste Herausforderung dieser Ausbildung bestand in der Zusammenfassung der nationalen und internationalen Best-Practice-Empfehlungen. Eine weitere Schwierigkeit lag darin, die kontinuierliche Entwicklung der Empfehlungen zu verfolgen. Die Schulung hatte zwei Schwerpunkte: Zum einen musste sie die Impfung unter Einhaltung der Pflegequalitätskriterien sicherstellen, zum anderen die Teilnehmenden so informieren, dass sie Fragen zum Selbstmanagement von Symptomen, zu unerwünschten Ereignissen und möglichen klinischen Warnzeichen im Zusammenhang mit der Impfung und den Impfstoffen beantworten können.»

Bekim Mehmetaj, Dozent an der HEdS-FR und Verantwortlicher für die Ausbildung

Die Schulung verband Theorie und Praxis und richtete sich an ein breites Publikum von Gesundheitsfachpersonen: Fachpersonen Gesundheit (FaGE), medizinische Praxisassistenten, Medizinstudierende, Physiotherapeutinnen, Osteopathen, pensionierte Pflegefachpersonen, biomedizinische Analytikerinnen und Analytiker, medizinische Laborantinnen, Pflegestudierende, Pharma-Assistenten und Apothekerinnen.

Zur Gewährleistung eines sicheren Rahmens für die Durchführung der Impfung begann die Schulung mit einem Theorieteil: Kenntnis der verabreichten Impfstoffe, Identifizierung der Ausschlusskriterien für die Impfung, Impftechnik, Behandlung von lokalen und allgemeinen Reaktionen (Angstreaktionen, vasovagale Synkope, allergische Reaktion, Risiko für Schulterverletzungen nach der Impfung), Standardmassnahmen in Bezug auf Hygiene und Asepsis.

Anschliessend absolvierten die Teilnehmenden einen Praxisteil. Anhand eines Injektionssimulators konnten sie in realitätsnahen Situationen üben und Selbstvertrauen gewinnen. Zur Stärkung des Verantwortungsbewusstseins in Bezug auf die Impftätigkeit sowie für den Erhalt der Impfbewilligung war schliesslich ein letzter Schritt notwendig: die Durchführung einer Impfung mit einem Scheinwirkstoff (neutrales Produkt) bei anderen Teilnehmenden.