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Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Studierenden

Foto des aktuellen Projektteams (v. l. n. r.): Tanya Cara-Nova, Françoise Schwander-Maire, Derek Christie.

Die HEdS-FR beteiligt sich an einer multizentrischen Studie zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Studierenden in Portugal und in der Schweiz.

Am 2. Mai 2019 haben die HES⁠-⁠SO und der Koordinationsrat der polytechnischen Hochschulen Portugals (CCISP) eine Vereinbarung unterzeichnet, um die wissenschaftliche und akademische Zusammenarbeit zwischen den beiden Institutionen zu verstärken. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) unterstützt dieses Projekt. Im Januar 2020 wurde im Rahmen dieser Partnerschaft ein Projektaufruf lanciert. Im April des gleichen Jahres hat sich die HEdS-FR auf Initiative von Françoise Schwander-Maire (14 von 30 eingereichten Projekten wurden ausgewählt) dafür beworben und den Zuschlag erhalten.

Das Projekt soll die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die psychische Gesundheit von Studierenden in der Schweiz und in Portugal erforschen. Es geht darum, eine Bestandsaufnahme der psychischen Gesundheit von Studierenden im Hochschulbereich sowie der wichtigsten Einflussfaktoren zu machen, internationale Vergleiche zu ziehen und positive Strategien zu identifizieren, die sowohl in der Schweiz als auch in Portugal funktionieren. Langfristig und im Hinblick auf neue Curricula sollen Präventionsmassnahmen vorgeschlagen werden, die auf die Kontexte in den beiden Ländern angepasst sind.

Nach der Genehmigung durch die beiden jeweiligen Ethikkommissionen (Schweiz und Portugal) nahm die Studie ab September 2020 Form an. Die Zusammenarbeit zwischen der HEdS-FR, der Fakultät für Gesundheitswissenschaften des Polytechnischen Instituts von Leiria und dem ciTechCare (Center for Innovative Care and Health Technology) erfolgt in Partnerschaft mit der Fakultät für Humanwissenschaften der Katholischen Universität Portugal.

Das Projektteam der HEdS-FR wird von Derek Christie, Dekan für angewandte Forschung und Entwicklung, geleitet und besteht aus den Dozentinnen Françoise Schwander-Maire und Tanya Cara-Nova. Bis im August 2021 war ausserdem Djamel Aissaoui, ebenfalls Dozent an der HEdS-FR, Bestandteil des Teams.

In der Schweiz wurden rund 400 Studierende von Hochschulen der Kantone Freiburg, Waadt, Wallis und Neuenburg befragt. Der quantitative Teil der Studie wurde durch einen qualitativen ergänzt. Dieser wurde anhand von zwei Fokusgruppen von sechs bis zehn Studierenden durchgeführt, die sich aufgrund der Pandemie online ausgetauscht haben. In Portugal hatte die Studie einen ähnlichen Umfang.

Im Mai 2022 wird der Schlussbericht zu den Ergebnissen aus beiden Ländern veröffentlicht und damit das Projekt abgeschlossen. Das Forschungsprotokoll ist in der Zeitschrift JMIR Advancing Digital Health & Open Science öffentlich zugänglich. Eine zur Messung der psychischen Gesundheit von Studierenden verwendete Skala musste auf Französisch übersetzt und validiert werden. Im Rahmen der Studie sind weitere Publikationen vorgesehen.

Die Endergebnisse liegen zwar noch nicht vor, doch das Forschungsteam zeigt sich schon jetzt beeindruckt von den vielfältigen Anpassungsstrategien der Studierenden zum Umgang mit der Pandemie. Dazu gehört zum Beispiel die Einführung eines gesünderen Lebensstils oder die Identifizierung von verlässlichen und relevanten Informationsquellen im Internet.

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Foto des ehemaligen Projektteams (v. l. n. r.): Françoise Schwander-Maire, Djamel Aissaoui, Tanya Cara-Nova.