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Pflegedisziplin: eine kontinuierliche Emanzipation

Michel Nadot, Pflegefachmann, PhD und Professor für Geschichte und Epistemologie der Pflege, war zu Gast an der HEdS-FR. Er stellte sein neuestes Werk über die Pflegedisziplin vor. Die Konferenz zum Ursprung, Umfang und Wert des pflegerischen Denkens zog ein breites Publikum an.

Michel Nadot, ehemaliger Professor an der HEdS-FR, ist der Begründer des ersten konzeptionellen Pflegemodells im französischsprachigen Europa. Nach der Veröffentlichung seines neuesten Werks La discipline infirmière, les trois temps du savoir war er zu Gast an der HEdS-FR, um die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Buch vorzustellen. Mit rund 175 Teilnehmenden bot die Konferenz eine gute Möglichkeit zur Förderung dieser Forschungsarbeit, die für die Aufwertung der pflegerischen Rolle und Kompetenzen von zentraler Bedeutung ist.

«Hinsichtlich der beruflichen Rolle geht es immer darum, Kultur, Identität und Persönlichkeit der Akteurin oder des Akteurs zu hinterfragen. Ein Buch über die Pflegedisziplin zu schreiben ist also ein Vorgang zur Aufwertung des Wissens in Bezug auf Ursprung, Umfang und Wesen der betreffenden Disziplin.»

Michel Nadot

Die historische Betrachtung der Pflegedisziplin durch Michel Nadot zeigt Wege auf, wie das sich ständig wandelnde pflegerische Wissen kultiviert und genutzt werden kann. Das Buch von Nadot ist ein wichtiger Beitrag, der die Entwicklung des Pflegeberufs nachzeichnet und Perspektiven in Bezug auf die Stellung des Berufs im Gesundheitswesen sowie Antworten auf künftige Herausforderungen in diesem Bereich aufzeigt.

Die aktive Teilnahme der Studierenden der Michel-Nadot-Kohorte des Institut de Formation en Soins Infirmiers d’Erstein (Frankreich) an dieser Konferenz zeigt, dass sich die Herausforderungen in Bezug auf die Emanzipation des Pflegeberufs nicht nur auf die Schweiz beschränken.